Bad Klosterlausnitz entwickelt sich seit 1876 zunächst zu einem beliebten Luftkurort für Sommerfrischler und Kurgäste in dem ab 1929 die Anwendung der Moorheilerde immer bedeutsamer wurde. Deshalb wurde 1932 der Titel „Bad“ durch die Thüringer Landesregierung verliehen. Bad Klosterlausnitz ist heute ein staatlich anerkanntes Heilbad. Patienten des Fachklinik Klosterwald erhalten eine Kurkarte, die sie zur Teilnahme an Veranstaltungen der Kurverwaltung zu ermäßigtem Preis bzw. kostenfrei berechtigt. Im Kurmittelhaus (Entfernung 1 km) steht kostenfrei Heilwasser (Calcium-Natrium-Sulfat-Wasser) zur Verfügung.
Im Jahre 1895 wurde am Ort der heutigen Fachklinik ein Kurhotel eröffnet, welches 1921 von der bischöflich-methodistischen Kirche übernommen und als Kindererholungsheim später als Sanatorium weitergeführt wurde. In der Zeit der DDR wurde zunächst eine Theologische Schule der evangelisch-methodistischen Kirche eröffnet, welche sich zu einem Theologischen Seminar weiterentwickelte. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands suchte die evangelisch-methodistische Kirche nun eine neue Nutzung.
Die aufopferungsvolle Arbeit mit Patienten, die unter einer Sucht von Alkohol, so der damalige Begriff, litten, begann aber nicht in den Räumlichkeiten der heutigen Fachklinik, sondern im nahegelegenen Stadtroda im damaligen Bezirkskrankenhaus für Psychiatrie. Im Zuge der Umstrukturierungen nach der politischen Wende in der damaligen DDR wurde das Bezirkskrankenhaus zum Landesfachkrankenhaus, in welchem die bisherige Suchtbehandlung nicht fortgeführt wurde.
Die neue Perspektive zur Behandlung von Menschen, die unter einem Alkoholabhängigkeitssyndrom litten, war jetzt die Rehabilitation. Mit großem Engagement versuchten die Mitarbeiter der Abteilung Sucht des Bezirkskrankenhauses einen neuen Ort zur Verwirklichung ihrer Behandlungsideen zu finden. Diese Möglichkeit ergab sich in den Gebäuden des ehemaligen Theologischen Seminars der evangelisch-methodistischen Kirche.
Die Fachklinik Klosterwald wurde am 1. März 1992 als damals erste neu gegründete Suchtfachklinik in den neuen Bundesländern eröffnet, und die Arbeit mit den Patienten konnte unter neuen Perspektiven wieder aufgenommen werden. Einmalig in der Geschichte der neuen Bundesländer übernahm die evangelisch-methodistische Kirche die Trägerschaft einer Fachklinik. In den Jahren 1994 bis 1996 wurde ein moderner Neubau mit Schwimmhalle und Sporthalle errichtet und das ehemalige, heute denkmalgeschützte, Kurhotel von 1895 in den Jahren 1996 bis 1998 grundlegend saniert und modernisiert. Unterstützt wurden diese Entstehungsgeschichte von politischen und kirchlichen Entscheidungsträgern sowie der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte Berlin, der heutigen DRV Bund.
Die Verbindung zwischen kirchlichem Träger und fachlicher Expertise prägt bis heute das diakonische Profil der Fachklinik Klosterwald. Seit 2023 ist die Bethanien Diakonissen-Stiftung Frankfurt a.M. alleiniger Gesellschafter der Fachklinik Klosterwald.